Ich fragte Jessi irgendwann im Frühjahr 2017, ob sie mal Lust hätte zum Segeln mit zu kommen. Sie hatte Lust, aber ihr fehlte es aktuell an freier Zeit. Sie hatte gerade einen neuen Job angefangen und einige Wochenenddienste vor sich. Sie mochte natürlich nicht direkt Wünsche äußern, wann sie gerne frei gehabt hätte. Und so vergingen noch ein paar Wochen… Wir schrieben viel miteinander und ich schickte ihr immer mal Bilder von schönen Segelmomenten und Hafenimpressionen, um sie noch etwas mehr anzufixen 😉
Sie betonte immer wieder, dass sie richtig große Lust hatte mit zu kommen…
Im Mai 2017 hat sich Jessi von ihrem langjährigen Freund getrennt und sie verließ kurzerhand die gemeinsame Wohnung. Sie zog auf die Couch bei einer Freundin und das Chaos war perfekt.
Jessi war haltlos, überfordert und rastlos. Sie war urlaubsreif und zwar richtig – doch es fehlte an genug Zeit und Geld.
Im Hafen rückte das jährlich stattfindene Hafenfest näher und ich schlug ihr vor, dass sie da mit hin kommt. Es würden einige Leute da sein, es würde gegrillt werden und bei etwas live Musik zusammen gefeiert werden. Am Vormittag würde es eine kleine Regatta geben, bei der man einen Hering ersegelt und am Nachmittag wird im Hafenbecken um eine Flasche Rum gekämpft, die an eine Plastik-Teichente gebunden wird. Es würde ein riesen Spass werden, so viel stand fest. Einen gemütlichen Schlafplatz werden wir bei Hartmut an Bord der „Tide“ bekommen. Das hatte ich schon vorher abgeklärt. Er freute sich schon auf 2 Ladies bei ihm an Bord… Die Achterkoje ganz für uns allein, fast wie ein ganz eigenes Boot♥ Denn die „Tide“ war ein Motorsegler und hatte einen festen/überdachten Steuerstand, der Die Hauptkoje und Achterkoje voneinander trennte.
Auf der „AP“ war nämlich derzeit nicht genügend Platz für uns beide…Ivo war tatkräftig am Arbeiten an allen Ecken und Enden und es glich unter Deck teilweise fast mehr einer Werkstatt, als einem Salon…So ist das manchmal halt. -Es gibt immer was zu tun-
Jessi war Feuer und Flamme und konnte sich den Samstag und den Sonntag frei halten. Ich musste am Freitag und Samstag Vormittag noch auf einer kleinen Messe arbeiten und wollte sie dann rechtzeitig abholen.
Der Zeitplan stand fest und war eng getacktet und wir freuten uns sehr auf die beiden Tage im Hafen.
Der Samstag morgen begann und es gab doch einige zeitliche Probleme…und daraus resultierende kleine Änderungen – was genau passierte und wie der Tag trotzdem so fantastisch wurde, lest ihr im nächsten Blog.
(Kim)
