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Meine Islandreise

In den letzten zehn Tagen durfte ich eine wunderschöne Reise durch Island unternehmen. Denn mein 30. Geburtstag stand an, und diesen wollte ich gebührentlich feiern… im Ausland… irgendwo im Nirgendwo.
Ich habe vorher nicht viel von Island gewusst und mich auch mit Absicht, vor der Reise, nicht mehr über das Land informiert. Ich hatte keine wirklichen Erwartungen, hätte aber gerne mal so richtige Lava gesehen.Aber das geht natürlich nicht. Jedenfalls nicht ohne wahrscheinlich katastrophale Ausmaße. Deswegen ist es schon okay, dass ich das heiße Zeugs nicht gesehen habe.
Auf der Reise um die Insel kamen wir an unzähligen Wasserfällen, Lavafeldern,Bergen und Tälern vorbei. Diese Vielfalt, die einem geboten wird, ist bemerkenswert. Ich habe schon einige Länder besucht, aber es gab nur wenige, in denen ich solche Demut empfand wie auf Island. Einerseits scheint alles so ruhig und vielleicht auch ein bisschen einsam zu sein -zwischendurch habe ich die Zivilisation echt vermisst- und andererseits ist die Insel immer in Bewegung, was man nicht zuletzt an dem Lava-Geröll und den unzähligen Schwefelquellen, erkennen kann.

Doch neben all der Faszination, die ich für das Land verspürte, war da noch etwas anderes… Wir legten viele Kilometer an der Küste zurück. Die Berge, die meist rechts von uns lagen, bekamen dann kaum meine Aufmerksamkeit. Vielmehr richtete ich den Blick aus dem Fenster links von mir: Auf den großen, weiten Ozean. Ich glaube meine Augen sahen manchmal so leuchtend aus, wie die eines kleinen Kindes, das sich freut, wenn es ein großes Stück Schokolade bekommt.
Als ich das Wasser sah, war da Wärme in mir. Sie machte sich von Kopf bis zum Fuß in mir breit, und diese Wärme war mir durchaus vertraut. Die kommt nämlich immer dann, wenn Kim und ich auf der Irmi die Segel hissen und wir uns freuen, dass wir es schon wieder ganz alleine und ohne Ängste geschafft haben abzulegen und Richtung Föhrde zu steuern.
Es ist, als würde ich in eine andere Welt eintauchen, sobald ich aus dem Auto steige, runter in den Hafen, zum Steg gehe und die Irmi auf dem Wasser hin und herschaukeln sehe. Alles was vorher war, ist wie weggeblasen und auch irgendwie unwichtig. Dann zählt nur der Moment. So oft sitzen Kim und ich auf dem Boot,schmieden wilde (Segel)Pläne, trinken Bier und philosophieren über alle möglichen Dinge. “ Ich hab das Gefühl, wir sind schon seit drei Tagen hier“- hört man uns dann öfter, schon nach einem Tag sagen.
Da ich also eine gewisse Sehnsucht nach der Irmi verspürte, hielt ich immer wieder Ausschau nach Segelbooten. Naja, irgendwann hielt ich einfach Ausschau nach Booten, weil diese anscheinend sehr rar sind auf Island. Wir kamen im Norden an ein paar kleinen Fischerorten vorbei und tatsächlich lagen dort-wenn auch wenige- Segelboote. Nur leider keine Menschenseele weit und breit. Auch in Rejkjavik wurde ich fündig, aber auch dort war keiner anzutreffen, der mir was über das Segeln auf Island erzählen konnte. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. „Die Leben doch auf ner‘ Insel, wenn die so viel Wasser haben, warum nutzen die das denn nicht?!“.

Später bekam ich von einem Segler aus Deutschland die Erklärung: Der Atlantik ist  unberechenbar, ungeheur kalt,und kaum jemand würde dort gerne segeln. Ich kam mir ein bisschen naiv vor,  freute mich aber,dass ich zumindest ein paar Boote gesehen habe.
Dann genoss ich eben die Aussicht auf’s Meer und knipste, wie jeder Touri, tausende Bilder von schwarzen Sandstränden und hohen, schneebedeckten Bergen an der Küste.
Meine Liebe zum Meer und zum Segeln ist im letzten Jahr ins unermessliche gewachsen. Eigentlich seitdem ich zum ersten Mal so richtig auf dem Wasser war und diese Freiheit gespürt habe, die wahrscheinlich viele von Euch kennen!
Und immer wieder hatte ich von der Band „Liedfett“ diesen einen Song im Ohr , in dem sie singen:“Ich liebe die See und sie liebt mich auch, hörst du wie sie nach mir brüllt…?!“. Ja…sie brüllte.Und zwar sehr laut!

Eure Jessi ♥️

Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

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