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Urlaubslogbuch 02.-08.08.2018

Donnerstag, 02.08.18 geschrieben von Jessi:
Beim Frühstück im Gemeinschaftsbereich des Hafens, unterhielten Kim und ich uns über den Motor und unseren bevorstehenden Segeltörn am Freitag nach Dänemark. Wir waren unsicher, ob wir es wagen sollten, mit dem halbfunktionierenden Motor in den Hafen nach Marstal zu fahren. Unser Gespräch hörten zwei Stegnachbarn mit und so gab es ein Fachgespräch über den „Fairyman“, der uns so viele Sorgen bereitet, bei dem Kim und ich uns manchmal überfragt anschauten weil wir einfach über zu wenig Fachwissen verfügen. Und so schaute R. sich das alles mal genauer an. Da immer Wasser in den Motorraum läuft, wenn die Maschine an ist, schöpfte R. zuerst alles dort heraus. R. konnte aber sonst keine wirklichen Fehler feststellen. Ein Verdacht liegt bei der mangelnden Luftzufuhr, die die Maschine bekommt, deswegen sollten wir den Tankdeckel auflassen, wenn der Motor an ist.
Danach kam J. vorbei und flexte die zu langen Schrauben an den Backskisten ab, weil die nämlich direkt auf der inneren Kante lagen und so ein vernünftiges Verschließen nicht möglich war. Den restlichen Tag machten wir kleine, anfallende Arbeiten auf der Irmi und bereiteten alles für den Trip nach Dänemark vor. Am Abend bestellten wir mit Freunden aus dem Hafen Pizza und machten uns danach auf den Weg in eine Kneipe im Ort. Wir lernten neue Gesichter kennen und knüpften neue Kontake. Ein bisschen aufgeregt aber mit viel Vorfreude landeten wir dann in den Kojen.

Freitag, 03.08.18 geschrieben von Kim:
Am Vormittag sind Jessi und ich zum Hauptbahnhof gefahren, weil Andi aus Hamburg ankam. Eigentlich kommt er gar nicht aus Hamburg, er kommt ursprünglich aus der Schweiz und hat im Rahmen seines Architekturstudiums ein Auslandssemester in Hamburg absolviert. Er hat am Anfang die ersten 4 Wochen bei mir in der WG gewohnt und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Jetzt, kurz vor dem Ende des Semesters, wollte er gerne noch mal die Chance nutzen und mit uns segeln gehen.
Nachdem wir ihn abgeholt haben, gab es noch einen Zwischenstopp im Supermarkt. Wir deckten uns mit Nudeln, Pesto, Wein, Bier und ein paar weiteren Kleinigkeiten und Leckereien ein und fuhren zum Hafen. Dort angekommen verstauten wir den Proviant und warteten auf die Ankunft von Björn und Timo.

Die beiden wollten mit ihren Schiffen auch mit nach Marstal segeln. Also sollte es eine kleine Flotte von Kiel nach Marstal geben.
Timo erreichte vor Björn den Hafen und legte ca 40 Min. vor uns ab. Wir dachten er würde etwas voraus segeln und dann irgendwo auf uns warten.
Gegen 18 Uhr ungefähr schmissen auch wir die Leinen los, nahmen Björn im Schlepp bis zum Leuchtturm mit. Der Motor lief gut, mit geöffnetem Tankdeckel? Doch kurz hinter dem Leuchtturm verließ er uns auch schon wieder… Also Segel hochgezogen und weiter. Björn tat dies auch. So kreuzten wir auf der Kieler Außenförde, kurz vor Laboe, in Richtung Ostsee.
Doch nach ca 1 Stunde nahm der Wind ab und wurde so wenig, dass es fast Flaute war. Wir telefonierten mit Timo und Björn in Konferenzschaltung und besprachen wie es weiter gehen sollte. Timo war schon ein ganzen Stück weiter draußen als wir und wollte natürlich nicht wieder zurück kommen-verständlich.
So entschieden wir, dass die „Irmi“ und die „Dirty Dørde“ erstmal in Laboe anlegen werden. Dort wollten wir dann entscheiden, ob wir die Flaute abwarten und wieder ablegen werden oder die Nacht dort verbringen werden.

Flautebild… ♥

Wir starteten den Motor nochmal und welch Wunder er lief wieder… Also zack die „Dirty Dørde“ an die Schleppleine und los… denkste? Der Faryman verließ uns nach wenigen Minuten wieder und wir gaben es auf. So ließen wir uns einfach in den Hafen treiben. Ein netter Mann, der über die Kaimauer unser Herumgetreibe beobachtete, schlug irgendwann vor, uns mit einer Vorleine in den Hafen zu ziehen. Denn wir waren sehr dicht schon an die Mauer getrieben. Dies klappte gut und wir konnten vorerst festmachen. Björn kam mit seinem Schiff längsseits. Erstmal Lage besprechen… Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden.
Wir entschieden im Hafen zu bleiben und nächsten Morgen früh abzulegen, damit wir rechtzeitig in Marstal ankommen und den Tag dort genießen können.
Jedoch konnten wir dort, in der Hafeneinfahrt, nicht liegen bleiben und mussten die Boote noch einmal verholen. Gar nicht so einfach, ohne Motor und ohne Wind… Da ist Kreativität, Taktik und etwas Muskelkraft gefragt. Jessi nahm die Vorleine ab und stieß uns vom Dalben ab. Andi nahm ein Paddel in die Hand, welches er jedoch leider ins Wasser fallen ließ und nicht wieder greifen konnte?. Ich stand an der Pinne und wriggte die Irmi. Das bedeutet ich bewegte die Pinne nach rechts und links. Mal schnell und mal langsam. Dadurch bekamen wir minimal Fahrt ins Boot und dadurch auch Manövrierfähigkeit. Am nächsten Dalben stand Jessi auf dem Vorschiff bereit und zog uns herum oder stieß uns wieder ab. Das klappte fantastisch. Ehrlich gesagt haben wir uns diese Technik bei Björn und Lion abgeschaut… Dann lagen wir im Päckchen fest und gönnten uns ein Anlegebier… Danach gingen wir zeitig schlafen.

Samstag, 04.08.18 geschrieben von Jessi:
Wir standen um 5Uhr morgens, mit dem Weckerklingeln auf. Ich freute mich schon so auf ein Fischbrötchen, aber leider hatte der (beste) Fischladen in Laboe so früh noch nicht geöffnet. So holten wir dann einfach Brötchen beim Bäcker und legten ab. Wir zuerst, da wir an der „Dirty Dørde“festgemacht hatten. Das war nicht so einfach…Wir stießen uns an Björns Boot ab, der Wind vertrieb uns aber leider in die falsche Richtung. Kim wriggte, das brachte etwas, allerdings landeten wir dann direkt neben den Seenotrettern ? Björn rief uns zu, dass wir den Motor starten sollen. Widerwillig drückte Kim auf den grünen Knopf und „Wow!“, er lief. Eigentlich wollten wir die Jungs in Schlepp nehmen, ich konnte die Leine aber nicht so schnell auf der Klampe belegen, also blieb ihnen nichts anderes übrig als raus zu segeln. Nach wenigen Minuten, gerade so aus dem Hafen raus, streikte der Motor aber wieder… Welch Wunder…

Der Wind stand gut, Irmi kann am Wind so richtig Gas geben und so ging es relativ schnell aus der Förde raus. Andi setzten wir ziemlich schnell an die Pinne, der war im Allgemeinen auch zum ersten Mal auf einem Segelboot unterwegs und war schon nach dem ersten Ablegen am Freitag richtig begeistert. Auf dem Weg war die Durchschnittsgeschwindigkeit 6-7kn, Wellen und Wind waren also ordentlich ? Wir haben uns schnell sicher gefühlt, obwohl Björn ziemlich weit hinter uns war. Timo sagte den Törn leider doch ab.

Dirty Dørde

Aber Hakon, auch ein Freund aus dem Hafen, war spontan schon nachts mit einem Freund nach Marstal gesegelt und erwartete uns dort. Wir segelten also nur noch mit zwei Schiffen nach Dänemark. Abwechselnd bedienten wir die Pinne und stellten immer wieder fest, dass wir unbedingt einen Autopiloten haben wollen. Auch legten wir uns abwechselnd schlafen, da die Nacht ja eher kurz war. Andi ging es nach ein paar Stunden leider schlechter. Zum Glück konnte er sich gleich Abhilfe verschaffen und ein Kaugummi kauen, welches er sich am Vortag in der Apotheke gegen Reisekrankheiten besorgte.

Wir feiern die Wellen
Schnappschuss

Damit hatte er nämlich schon irgendwie gerechnet… Wir blieben mit Björn telefonisch in Kontakt und checkten durch Live Standorte ab, wie weit wir voneinander entfernt waren.
Für kurze Zeit haben wir um uns herum kein Land mehr gesehen, das war aufregend! Nach ca. 8 Stunden war es dann soweit, wir hatten die Hafenzufahrt nach Marstal erreicht. Dort kreuzten wir aber noch paar Schläge davor herum, der Wind stand leider schlecht, sodass wir in den Hafen hätten reinkreuzen müssen und das haben wir uns nicht zugetraut. Die „Dirty Dørde“ kam und die Jungs riefen eine Seglerin zu sich und baten sie, uns in den Hafen zu schleppen.

Im Päckchen-Schlepp rein nach Marstal

Wir lernten eine sehr sympathische Seglerin kennen, die genau wusste was sie da auf ihrem Boot tat. Sie nahm uns ins Päckchen und schleppte uns den ganzen Weg in den Hafen, bis an den hintersten Steg. Die Jungs baten bei einem anderen Boot um Schlepphilfe. Es waren zufällig die Tante und der Onkel eines Segelfreundes. Was für ein Zufall! 🙂
Wir machten neben Hakon fest, der schon auf uns wartete.
Andi war ziemlich erleichtert, dass er sich nicht übergeben hatte und freute sich schon auf das Abendessen. Wir tranken ein Anlegebier, kochten mit allen zusammen Nudeln, genossen einen schönen Sonnenuntergang und einen leuchtenden Sternenhimmel.



Sonntag, 05.08.18 geschrieben von Kim:
Am Sonntag wollten wir zurück. Björn musste Montag wieder zur Arbeit und Jessi zum Geburtstag ihrer Mutter. Schon in der Nacht nahm der Wind zu, wie es die Vorhersagen auch vorausgesagt hatten. Es waren ca 20kn Wind und in Böen sogar um die 25kn. Mir war das zu viel Wind… Ich war etwas besorgt, ob es eine gute Idee ist bei diesem Wind zurück zu segeln.
Wir bereiteten die Segel vor. Wir machten das 2. Reff ins Großsegel, das bedeutet wir verkleinerten die Segelfläche, damit der Wind nicht so viel „Angriffsfläche“ hat. Dann zogen wir unsere Segelklamotten und die Schwimmwesten an und waren kurz davor abzulegen. Hakon checkte nochmal das Wetter in seiner App und sagte es gehe draußen richtig ab.
Er entschied sich dann spontan noch eine Nacht in Marstal zu bleiben und am Montag zurück zu segeln. Ich fand die Idee super, da ich noch frei hatte und mir der Wind zu stark schien.
Jessi überlegte kurz und stimmte auch zu. Sie informierte direkt ihre Mutter und die hatte zum Glück Verständis für die Situation und wollte auch, dass wir auf unsere Sicherheit achten.
Björn haderte einen Moment länger, weil er eigentlich nicht so spontan frei nehmen konnte. Jedoch hatte er seine 9jährige Tochter mit dabei und wollte natürlich auch kein unnötiges Risiko eingehen. Er informierte seinen Chef und auch der hatte Verständnis für die Entscheidung.
Andi stieg in den nächsten Bus nach Ærøskøbing, um dann den Zug weiter nach Hamburg zu nehmen, da er am Montag einen wichtigen Termin in der Uni hatte. 
Mir fiel ein bisschen ein Stein vom Herzen.

Den Sturm kann man auch so genießen

Um uns das Spektakel auf dem Wasser mal anzusehen gingen wir um die Ecke an den Strand.

Es gibt immer lustige Ideen… kleine Steinigung von Kim ?
Sieht gar nicht so stürmisch aus… war es aber!

Leute, da war echt richtig viel Wind und wir waren alle froh uns so entschieden zu haben.

Kuckuck

So genossen wir den restlichen Tag zusammen im Hafen.

Huch?!

Hier und da haben wir kleine Reparaturen erledigt, etwas aufgeräumt und uns etwas die Hafenanlage und den Ort angesehen. Das war echt schön!

Björn tauscht das Kabel unseres Positionslichtes
Sie leuchtet!!! Danke Björn!

Abends haben wir noch 2 andere Segler am Steg kennengelernt, aus Travemünde.
Die Stimmung war gut und der Sternenhimmel wieder traumhaft.

 
Hafenansicht vom Steg aus
Die Poser
Lion und Kim, kleine Stegparty
Irmi♥ Fußbild…von Jessi
Hakon und Jessi ?



Montag, 06.08.18 geschrieben von Jessi:
Eigentlich wollten wir um 5Uhr aufstehen und uns auf den Heimweg machen aber wir entschieden uns in der Nacht, eher um 8Uhr abzulegen, da wir in netter Runde noch zusammen saßen und es zeitlich reichen sollte. Das Ablegemanöver klappte einigermaßen gut. Wir lösten die Vorleinen, ein netter Mann, vierte vom Steg aus, sodass wir hinten entspannt die Heckleinen lösen konnten. Aus der Box raus, zogen wir die Fock hoch und segelten aus dem Hafen raus. Wir waren begeistert wie gut das klappte, Wir hatten halben Wind, das heißt, der Wind kam von der Seite und brachte uns gut voran. Die Jungs segelten gemütlich vor uns aus dem Hafen raus. Aus der Hafenausfahrt raus, segelten wir hart am Wind und hatten einen Anlieger, dadurch waren wir gut unterwegs, im Schnitt 4kn. Wir überholten die „Dirty Dørde“ mit Leichtigkeit und ließen sie ziemlich weit zurück…es war einfach der beste Wind für unsere Irmi ?
Da es im Laufe des Tages noch eine Flaute geben sollte und Björn vorschlug, während der Flaute baden zu gehen, wollten wir also lieber zusammen bleiben. So kreuzten wir wieder zu ihnen zurück. Nach einer Weile war uns das Ganze aber zu langwierig und wir wollten auch gerne Strecke machen, ich hatte ja schließlich noch eine Geburtstagsfeier vor mir.;) Und dann verließen wir die „Dirty Dørde“wieder und segelten davon.

Während der Fahrt, verpasste Kim fast allen Leinen einen Takling, um die Schotenden vor dem Ausfransen zu schützen, während ich die Pinne übernahm.

Kim ganz konzentriert am Arbeiten

Mit guter Laune und unserer Lieblingsmusik segelten wir gen Heimat. Unterwegs machten wir ein paar schöne Bilder, die natürlich mit der Realität nicht zu vergleichen sind.

Die Sonnenuntergänge sind vom Wasser aus
so wunderschön♥

Am Kieler Leuchtturm starteten wir noch ein Livevideo auf Facebook, um unsere Freude darüber zu teilen, dass wir es wirklich gemacht und geschafft haben, ganz alleine auf der Irmi, nach Dänemark und zurück zu segeln.

 Auf der Kielerförde, kamen wir tatsächlich doch noch in eine Flaute, wurden aber mit einem Regenbogen, der direkt über uns war, begrüßt 🙂

Ein Regebogen, drekt über uns…wow…

Da Timo auch noch mit seinem Boot unterwegs war und in Laboe anlegte, um etwas zu essen, bot er an, uns den Rest des Weges zu schleppen. Und so nutzten wir die Zeit um die Irmi Seeklar zu machen, sodass ich nach dem Anlegen nur noch vom Boot springen und mich ins Auto setzen musste, da die Zeit knapp wurde und ich den Restabend gerne mit meiner Mutter verbringen wollte, die Geburtstag hatte. 🙂



Dienstag, 07.08.18 geschrieben von Kim:
An diesem Tag sollte es, laut Wettervorhersage, richtig warm werden. Und so floh ich schon um 6 oder 6.30 Uhr ungefähr aus dem Vorschiff. Jessi und ich schlafen dort meistens zusammen. Die Matratze ist dort einfach bequemer und es ist etwas mehr Platz, als im Salon. Aber da wurde es mir deutlich zu warm. Ich war aber noch zu müde, um wach zu bleiben. Also legte ich mich nochmal im Salon in die Koje und konnte etwas weiter dösen. Aber was im Hafen dann ja auch oft im Sommer nervt, sind die ollen Fliegen. Boah waren die lästig… immer dieses Gesumme und vorallem kribbeln auf der Haut. Penetrant, diese Viecher!?
Naja irgendwann gegen 9.30 oder 10.30 Uhr waren wir dann beide so weit aufzustehen… Die Sonne brannte schon so richtig… selbst kleinste Bewegungen trieben einem direkt den Schweiß auf die Stirn. Was macht man also bei so schönem Wetter nach dem Aufstehen? Genau… Schwimmen! Yeah das ist SOMMERGLÜCK?
Nach dem Schwimmen waren wir etwas abgekühlt und machten uns erstmal Frühstück. Danach waren wir satt und wieder am Schwitzen. Also direkt nochmal ins kühle Nass! Herrlich!!!
Am späten Nachmittag rafften wir uns auf und räumten mal wieder an Bord auf. Alle Polster, Decken und Kissen legten wir an Deck in die Sonne und öffneten alle Luken. Wir putzten die Toilette, fegten und wischten überall, reinigten die Bilge unter dem Motor und wuschen das Geschirr. Danach verzogen wir uns an einen schattigen Platz und begannen den Blogeintrag zu schreiben. Denn, das kennt ihr sicher, wenn es so heiß ist, fällt das Denken teilweise etwas schwerer ?
Nach dem Abendessen hatten wir noch Tatendrang… Die Temperatur war angenehm und der Sternenhimmel klar. Wir schnappten uns ein Bier und ein Beiboot, von einem Stegnachbarn und paddelten ein Stück aus dem Hafen raus. Dann ließen wir uns treiben, genossen das Bier und schauten hinauf zu den Sternen. Das war so was von schön! Irgendwann paddelten wir ganz entspannt zurück und bemerkten, dass die Quallen im Wasser aufleuchteten. Es ist irgendeine eingeschleppte Quallenart aus anderen Meeren. Sowas hatten wir noch nicht gesehen…WOW wie hübsch. Immer wenn sie quasi angeschubst wurden, leuchteten sie grünlich auf. Eine wirklich faszinierende Laune der Natur!
(Leider war es nicht möglich dieses Spektakel mit der Kamera einzufangen…)
So ließen wir den Abend ausklingen und gingen nach Mitternacht in unsere Koje.

Mittwoch 08.08.18 geschrieben von Jessi:
Wir standen relativ spät auf. Kim verzog sich schon am frühen Morgen wieder in den Salon, weil es ihr zu warm war und ich mich beim Schlafen ziemlich breit machen kann ?
Beim Frühstück tauschten wir uns mit Timo über Möglichkeiten aus, wie wir die Kojen im Salon so umbauen können, damit wir dort eine größere Liegefläche haben. Wie Kim schon erwähnte, ist im Vorschiff einfach nicht so viel Platz, es kann sich immer nur einer ausgestreckt hinlegen, während der andere die Beine anwinkeln muss. Das nervt etwas… Am Nachmittag musste ich noch drei Stunden arbeiten. Kim nahm ich bis nach Kiel mit und setzte sie zu Hause ab, damit sie schonmal Wäsche waschen und ihr Auto holen konnte, weil ab Donnerstag für uns beide wieder das richtige Arbeitsleben beginnt. Ziemlich zeitgleich kamen wir beide wieder zurück in den Hafen. Auf dem Weg sah ich, dass unser fester Liegeplatz besetzt war, es schien ein Gastlieger zu sein. Kim und ich berieten kurz was wir nun tun sollen und wir beschlossen zu schauen, ob noch ein Mitarbeiter im Hafenbüro anwesend ist. Natürlich war dort keiner… Wir trafen einen anderen Segler, der seinen Katamaran auch in dem Hafen liegen hat. Er konnte uns auch nicht direkt weiterhelfen, hatte auch keine Handynummer von jemanden, der zuständig ist. So überlegten wir gemeinsam, wo die Irmi wohl einen guten Platz finden könnte. Wir entschieden uns für eine Box und planten das Anlegemanöver, denn…wir haben ja immernoch einen unzuverlässigen Motor das heißt wir mussten uns darauf einstellen, unter Segeln anzulegen. Der Wind nahm den Tag über sehr zu und es war boeig aber wir hatten genügend Helfer an Bord. Kim startete den Motor und der lief diesmal sogar und hat den ganzen Weg- ca. 20Min. lang- gehalten. 🙂 Kurz alles verzurrt und dann los zum Grillen, es hatte nämlich schon wieder jemand aus dem Hafen Geburtstag. ?

Donnerstag 09.08.18 geschrieben von Kim:
Jessi hat morgens früh das Schiff verlassen, weil sie zur Arbeit musste. Ich konnte noch etwas länger schlafen, denn dies war mein letzter Urlaubstag. Nach dem Aufwachen blieb ich noch etwas in der Koje liegen. Die Sonne schien, etwas Wind war zu spüren und der Schwell im Hafen schaukelte mich sanft hin und her. Ich hatte die Vorschiffsluke offen und genoß den Ausblick ins Rigg. Ich ließ meinen Blick langsam am Mast nach oben wandern und beobachtete den Himmel. Das ist wirklich so was von schön und meditativ… Ich wurde etwas melancholisch, weil mir bewusst wurde, dass der Urlaub vorbei ist. Und dass die Saison fast zuende ist. Und dass ich an den nächsten 2 Wochenenden nicht an Bord sein werde, weil ich arbeiten werde. Och maaaaaaaaaan…
Naja, ist halt so… Dann kam in mir Tatendrang auf. Ich stand auf und nahm mir den Flexischlauch aus der Backskiste. Ich schloss ihn am Wasserhahn am Steg an und bunkerte erstmal Wasser in unseren Wassertank. Ich wollte nämlich gern einen Kaffee kochen.
Nachdem der Tank befüllt war, überkam mich eine kleine Putzattacke?
Ich schnappte mir eine Bürste und los ging`s… das ganze Deck und das Cockpit wurden gespült und geschrubbt…
Nachdem ich fertig war und eindlich einen wohlverdienten Kaffee kochen wollte, musste ich feststellen, dass die Milch und die Frühstücksdinge noch im anderen Hafen sind. Wir durften dort unsere Sachen in den Kühlschrank legen, weil wir keinen an Bord haben und bei den Temperaturen ist das irgendwie nicht so möglich alles in der Bilge zu kühlen.
Okay… dann schnappte ich mir also den Laptop und ging nach drüben, ist ja zum Glück nur ein kleiner Fußmarsch bis da hin.
Dort gesellte ich mich zu 2 weiteren Seglern an den Tisch und wir frühstückten gemeinsam. Anschließend machte ich mich daran den Blogeintrag mit Fotos und Videos zu vervollständigen. Plötzlich zog es etwas zu, alle sprachen davon, dass in den nächsten 2 Stunden ordentlich Sturm und Regen kommen sollte.
Ich entschied mich dazu an der Irmi nochmal ein paar zusätzliche Leinen auszubringen und sie gegen den Sturm zu sichern. Dann sammelte ich schon mal alle meine Sachen zusammen und sperrte alle Ventile zu. Ich verließ die Irmi nun… Ganz komisches Gefühl! Irgendwie blöde!
Ich brachte mein Zeug ins Auto und ging zurück zum Hafen, wo wir so gerne einen Platz hätten… Alle waren beschäftigt ihre Schiffe sturmsicher zu machen und kontrollierten ihre Leinen etc. Ich kontrollierte bei Jens und Björn ihren Schiffen auch noch die Leinen und schloss die Luken. Denn die beiden waren gerade nicht im Hafen und kommen erst in den nächsten Tagen wieder. So ist das halt… man hilft sich gegenseitig♥
Dann setzte ich mich wieder an den Laptop und wählte weiter Fotos aus.
Irgendwann war ich fertig und ich schrieb diese Zeilen… Mein Blick wandert immer wieder durch den Hafen. Der Sturm verspätet sich, die Sonne schenkt mir Wärme. Ich will noch nicht nach Hause… Ich will nicht, dass der Urlaub endet. Ich will nicht zurück in den Alltag.
Und so schreibe ich diese Zeilen langsam und mit Pausen?
So aber nun beende ich diesen Eintrag… Vielleicht geh ich noch mal schwimmen…oder gucke einfach noch etwas aufs Wasser.

♥♥♥

Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

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