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Der Einzug an Bord

Hallo zusammen. Ich freue mich euch in diesem Blogeintrag (der erste auf der neuen Homepage♥) von den Umbaumaßnahmen bzw. den nötigen Vorbereitungen für meinen Einzug an Bord zu berichten. Desweiteren werde ich euch auch beschreiben, wie der Umzug von statten ging und wie es mir an den ersten Tage im neuen Zuhause erging. Viel Spaß♥

Der Einzug – zum Hören

Nachdem die Irmi nun trocken blieb und nicht mehr direkt drohte unterzugehen, wollte ich schnellstens meinen Umzug regeln. Ich habe zwar noch bis Ende April Zeit, aber ich bin ja auch bekannt als „Miss Ungeduld“ und somit konnte es nicht schnell genug gehen 😉

Ich habe allerdings nicht einfach meine Klamotten zusammen gepackt und überstürzt das Boot bezogen. Nein, nein… Es gab noch ein paar Dinge, die ich Vorfeld geregelt bzw. verändert haben wollte. Zum Beispiel war es mir wichtig, dass ich es warm haben kann. Also hatte ich schon Wochen im Voraus eine Standheizung gekauft und Freunde gebeten mir beim Einbau zu helfen. Und so bauten wir gemeinsam, also eigentlich hauptsächlich Björn und Haki, die Heizung ein. Und zack wurde es warm im Boot.

Ich habe mich währenddessen um den Ausbau der Staufächer unter den Kojen gekümmert. Dies war mir auch besonders wichtig, um mein Hab & Gut systematisch gut verstauen zu können. Es sind nämlich eigentlich nur Hohlräume unter den Sitz-/Liegeflächen, in die man alles einfach nur reinfallen lässt. Ich habe mir überlegt, dass eine Art Regal dort optimal wäre.
So habe ich mir viele Gedanken gemacht und auch mit verschiedenen Leuten gesprochen, um mir Anregungen und Tipps zu holen. Ein Freund von mir ist Bootsbauer und hatte eine richtig gute und fachmännische Idee. Es sollten steckbare Regalsysteme werden. 2 Hauptbretter, an der Rückseite angepasst an die Schmiege in der Backskiste und vorne so mit Schlitzen drin, um die Regalböden dort einzuhängen. Ich fand die Idee ziemlich gut und war schon von der Skizze begeistert.
Doch irgendwie fanden wir keine Zeit, das gemeinsam zu bauen und ich war dezent überfordert damit das alleine zu bauen… Das Holz an die Schmiege anpassen-keine Ahnung wie das gehen soll…

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_99711-1024x768.jpg

Und weil ich nicht länger warten wollte, habe ich meine eigene Idee umgesetzt: Ich habe Holzwinkel an die Bordrückwand geklebt und dort Bretter drauf geschraubt. Die Bretter habe ich aus einer großen Platte alle einzeln maßangefertigt, geschliffen und lackiert. Und zum Schluss habe ich LED- Lichstreifen in die Backskisten eingeklebt, sodass ich nun alles sehr gut sehen und finden kann.
Ich bin, ehrlich gesagt, ein bisschen stolz drauf, dass meine Idee funktioniert hat und das Endergebnis so cool geworden ist. 🙂

Desweiteren habe ich den Gaskocher gegen einen Spirituskocher (Origo3000) getauscht. Ich mochte zwar die Leistung des Gaskochers sehr, jedoch fand ich a) das Gewicht der Gasflasche suboptimal und b) die Gefahren von Gas haben mich etwas eingeschüchtert. (Gas ist hochentzündlich und schwerer als Luft. Es sammelt sich, bei einem Leck, dann in der Bilge und verfliegt nicht einfach so in geschlossenen Räumen. Zudem bedarf es 3 Absperrventilen. 1. an der Flasche, 2. einen Schalter am Schlauch, 3. der Regler am Herd selbst. Und dann soll man zuerst das Ventil an der Flasche abriegeln und zuletzt am Kocher, sodass die Leitung leer wird. – Das habe ich letztes Jahr so nicht gemacht und der ganzen Anlage einfach blind vertraut… Ist zum Glück gut gegangen!)

Ja und als dann das Boot vernünftig beheizt, eingräumt und bedenkenlos für kulinarische Köstlichkeiten gesorgt werden konnte, packte ich am vergangenen Samstag in meinem WG-Zimmer meine Sachen zusammen, die ich mitnehmen wollte.
Das waren hauptsächlich Klamotten. Und die allerdicksten Wintersachen ließ ich erstmal dort. Und so fuhr ich mit ca 7 großen Einkaufstaschen (4 Kleidung, 3 Lebensmittel) zum Hafen zurück und schaffte alles an Bord. Wow, war das ein Chaos sag ich euch… und das kann ich nicht so gut leiden! Aber es war an dem Tag schon spät und so schnappte ich mir ein Glas und trank mit den Stegnachbarn erstmal ein Gläschen auf dem Steg. In den darauffolgenden Tagen verräumte ich dann nach und nach die Sachen und lebte mich etwas ein.

Das Einleben und Einräumen verläuft irgendwie anders, als bei meinen letzten Umzügen… Es geht irgendwie langsamer und bedachter und doch schneller.
Klar geht es schneller, weil es nicht so viel Kram ist, den ich mitgebracht habe-ist ja auch viel weniger Platz, als in jeder anderen Wohnung. Und zum Teil geht es schneller, weil gewisse Dinge schon letztes Jahr ihren (richtigen) Platz gefunden haben und es somit für mich ganz klar ist wo es dann hingehört. Und doch geht es etwas langsamer voran, weil ich bei vielen Dingen genau überlege an welcher Stelle im Boot sie Sinn machen und wieder gut erreichbar sein werden. Zum Beispiel die Zahnbürste oder Putzmittel… Oder unter welche Koje verstaue ich meine Socken/Unterwäsche, T-Shirts und Hosen?
In dem kleinen Raum, in der sich mein WC befindet, soll zukünftig noch ein kleiner Schrank eingebaut werden.

Denn da ist ein wenig Platz entstanden, als die alte Petroleum Heizung dort ausgebaut wurde (sie steht übrigens zum Verkauf -> ). Dort habe ich nun vorerst meine Utensilien in verschiedene kleine Beutel, nach Themen sortiert, untergebracht. 1 Beutel zum Zähneputzen, 1 Beutel zum Duschen, 1 Beutel zum Schminken, 1 Beutel zum Haare stylen, 1 Beutel mit Medikamenten. Und auch die Putzmittel haben nun dort ihren Platz gefunden. Dinge, die ich nicht so oft benötige haben ihren Platz unter der Koje im Vorschiff bekommen. Die Lebensmittel befinden sich im Salon unter der Koje an Steuerbord und meine restlichen Kleidungsstücke an Backbord.
Nun widme ich mich in den kommenden Tagen noch der optimalen Ausnutzung der Hundekoje z und muss das Werkzeug gut verstauen, denn mein Kite Equipment braucht noch Platz und ein paar Büroartikel auch, damit ich zukünftig besser hier arbeiten kann.
Dann werde ich meinen Wassertank reinigen und den Abwasserschlauch tauschen. Voraussichtlich nächste Woche möchte ich mich mal meinem Motor zuwenden, damit der auch bald wieder hier rein kommen kann und die Elektrik soll überarbeitet werden. Damit die verbauten Stereoboxen zukünftig funktionieren und vllt noch 1-2 Lampen angebaut werden. Ja und dann geht`s an Deck weiter. Dort bedarf es einer richtigen Reinigung und die Beleuchtung muss noch zuende installiert werden. Ich möchte die Leuchtmittel in LED tauschen und es braucht noch eine zweite Decksdurchführung für das Kabel des neuen Toplichts.
Jaja und so findet sich immer was zu tun 😉

Aber wie ist es nun an Bord für mich?
Es ist vertraut und neu… Anders als bei meinen sämtlichen vorangegangenen Umzügen fühle ich mich nicht fremd in meinem neuen Zuhause, weil ich kenne die Irmi ja schon. Das war irgendwie ganz witzig, als ich in der ersten Nacht nach dem Einzug nachts durch Boot ging, weil ich etwas zu trinken suchte. Das waren bekannte Bewegungen und Handgriffe, die ich tat. Ich brauchte kein Licht, trotz Chaos, wusste ich wo was war und wo ich hingreifen musste. Und ich kannte die Bewegungen von Irmi. Alles irgendwie bekannt und vertraut. Das ist ja sonst erst nach etwas Zeit in einem neuen zu Hause so.
Und dann war es doch auch neu. Ich hatte das erste Mal so gut wie alle meine Sachen an Bord. Sonst hatte ich zwar auch immer alles da, was ich brauchte, aber es fehlte dann doch mal genau das Shirt oder die Creme oder sonst was. Und das Gefühl war etwas neu… Und ich wusste halt einfach auch, dass ich nun jeden Tag auf der Irmi sein darf und mein Zimmer in Kürze aufgelöst sein würde…
Diese Vorstellung ist noch etwas unwirklich, also dass ich wirklich kein Zimmer in einer festen Wohnung mehr haben werde.
Ich habe fast alle meiner Möbel an meinen Nachmieter verkaufen können und ein paar Dinge darf ich bei Jessi lagern. (Wintersachen, Irmis Winterlagerplane, Holzstützen für den Mast, Babykursmaterial, Trageberatungs-Koffer usw.) Ganz ohne zumindest ein bisschen Stauraum außerhalb des Bootes geht`s dann doch nicht…
Aber ich bin gespannt wie viel ich in den kommenden Wochen und Monaten immer mal wieder aussortieren werde, wenn ich merke, dass ich es wirklich nicht brauche oder so weit bin mich davon trennen zu können.
Minimalisieren finde ich großartig, aber ich hänge mich emotional an materielle Dinge und dann fällt es mir schwer gewisse Dinge gehen zu lassen oder weg zu geben. Das sind nicht mal Dinge, die einen hohen Preis haben. Zum Beispiel meine Kleiderstange in meinem Zimmer. Ein günstiges Stück Sisaltau, schon einige Jahre alt und ein Rohr aus einem alten Kleiderschrank. Das mag ich so gerne und es hat mich vllt 15€ gekostet. Das kann ich irgendwie nicht weggeben. Ich freue mich sehr darüber, dass Jessi es zukünftig als Garderobe in ihrer Wohnung nutzen möchte und ich so wieder sehen kann… und wenn sie es irgendwann nicht mehr haben möchte, nehme ich es zurück oder bin bereit es abzugeben 😉

In diesem Sinne lass`ich nun diesen Beitrag gehen und schenke euch meine Worte und Gedanken.
Ich sortiere dann mal fleißig und lebe mich weiter ein.


Lasst die Haare wehen Freunde und klemmt euch nicht!
Eure Kim




Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

4 Comments

  1. Glückwunsch, coole Aktion, und die LEDs in den Backskisten sind der Hammer … Respekt für die Arbeit.

    Christian

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