8

„…Und was machst du im Winter???“

Moooooin meine lieben Sturm oder Flaute LeserInnen und HörerInnen…

Hier bei uns in Kiel ist der Sommer noch nicht ganz angekommen, aber durchaus hatten wir schon ein paar schöne und warme Sonnentage. Und wie schon im letzten Jahr gehen die Gedanken des Öfteren auch mal wieder in die Richtung Winter.

Hörversion

Letztes Jahr habe ich mir Gedanken darüber gemacht wo ich mein Boot an Land stellen werde, welche Arbeiten zu erledigen sind und was es alles zu beachten gibt, um ein Boot gut durch den Winter zu bekommen.
In diesem Jahr sind die Gedanken in etwa zur selben Zeit präsent, wenn nicht sogar noch einen Tick früher.


Und es begegnet mir ein und dieselbe Frage von Menschen, wenn sie erfahren, dass ich auf meinem Boot wohne:
„…Ja und wie machst du das im Winter?…“
„… aber du wohnst doch nicht im Winter auch auf deinem Boot oder?…“
„… ist das nicht furchtbar kalt?…“

Und somit setze ich mich zwangsläufig damit auseinander, was ich im Winter machen werde.
Denn dadurch, dass ich komplett an Bord lebe und keinen festen Ort zum Ausweichen an Land mehr habe, muss ich mir auch Gedanken um mich selbst machen-nicht nur um das Boot.

Ich wohne ja nun seit Anfang April an Bord und ich habe nur noch einen Hauch der Kälte und des schlechten Wetters erfahren, wie es im späten Herbst und Winter der Fall ist.
Und auch das Thema Dunkelheit war ja quasi nicht mehr so super schlimm. Es war schon deutlich länger Tageslicht zu ergattern, als noch im Januar oder Februar.

Und doch habe ich erfahren was es heißt nachts aufzuwachen, weil man versehentlich den Arm unter dem Kopkissen ausgestreckt hat und es am Ende unangenehm kalt war. Ich habe zwar eine Heizung an Bord verbaut, aber es zieht ja doch hier und da kalte Luft herein. Und der Rumpf transportiert die Kälte ziemlich gut vom Wasser. Meine Koje im Vorschiff war verdammt kalt von unten und wurde mit einer extra Wolldecke und Bettdecke ausgestattet. Im Fußbereich gab es immer eine Wärmflasche, weil ich nicht mit kalten Füßen einschlafen kann.
(Ja ich weiß, das Wasser war das eine Mal zu heiß… die Verbrennung ist aber mittlerweile auf dem Weg der Heilung.)
Und dann wurde noch in Jogginghose, Wollsocken und dünnem Pullover geschlafen.
Abends habe ich lieber an Bord -wenn auch etwas unbequemer,dafür wärmer- die Zähne geputzt, statt nochmal in den Waschraum zu gehen. Denn draußen regnete, stürmte, schneite oder frierte es einfach.

Ja und das Schott war immer geschlossen. Ist ja klar, sonst wurde es drinnen kalt. Es dauerte nicht lange, da fühlte ich mich zeitweise eingesperrt und war von meinem Boot fast genervt.
Und in diesen Tagen habe ich angefangen mir Gedanken zu machen, was ich denn im Winter machen werde.
Aus diesem Grund kann ich die Frage von anderen Menschen, die von meiner Wohnsituation hören, gut nachvollziehen.

Und so drehen sich meine Gedanken und ich ermittle meine Möglichkeiten.
Zur Zeit sehe ich 4 Optionen:

  1. Ich bleibe an Bord. Dafür statte ich mein Boot etwas besser mit Isolierungen aus. Das Vorschiff bekommt entweder eine Heizdecke auf die Matratze installiert oder ich schlafe im Salon. Im Frühjahr gehts dann für kurze Zeit an Land, um das Unterwasserschiff zu machen und ein paar Unterwasserarbeiten vorzunehmen.
  2. Ich suche mir eine Wohnung oder ein WG-Zimmer
  3. Ich schaffe es soviel Geld anzusparen, dass ich mir ein größeres Boot leisten kann
  4. Ich verbringe den Winter (Dez./Jan.-März) im Süden, wo es wärmer bleibt. (Freunde von mir sind dort auf la Gomera und somit hätte ich schon mal eine Anlaufstelle.)

Diese Optionen spiele ich gedanklich regelmäßig durch. Erstelle imaginäre Pro- und Contra-Listen.
Zum Glück habe ich noch etwas Zeit, bis die Entscheidung da sein muss…
Und wer weiß wie es kommt… Vielleicht treffe ich ja noch in diesem Sommer meine große Liebe und schmiede mit ihm gemeinsam Pläne für den Winter 😉
Wie dem auch sei… Der Sommer ist ganz klar in den Startlöchern und es steht ein weiteres abenteuerliches Jahr bevor. Ich freue mich auf Sonnenschein & Wäme, Luft & Wasser, Freunde & Spaß, Lachen & Freiheit, Segeln & Schwimmen, Abenteuer & Entspannung♥♥♥

Wie ich mich entscheide, was die Pro und Contra`s sind/waren, werdet ihr natürlich hier mitverfolgen können 😉

Eine neue Rubrik

So und dann möchte ich euch, wie am Mittwoch schon auf Instagram angekündigt, eine neue Idee von mir verraten…
Und zwar habe ich mir überlegt, dass mein Blog nur durch die Anteilnahme von euch da draußen lebt. Und immer öfter schreiben mir einige von euch ihre Wassersportgeschichten und Erlebnisse und schicken mir Fotos von ihren Booten und Revieren.
Und dann kam mir die Idee, dass ich euch gerne die Möglichkeit bieten möchte eure persönlichen Geschichten zu präsentieren.
Es soll eine neue Rubrik entstehen: Sturm oder Flaute-Gastbeiträge. An jedem zweiten Dienstag soll es einen Beitrag von euch geben, für uns alle – als wassersportbegeisterte Gemeinschaft sozusagen 😉
Du darfst deine eigene Geschichte schreiben und auch gerne mit ein paar Foto`s o.ä. bestücken. Und ich integriere deine Zeilen auf meiner Seite.

Wer jetzt sagt: „Cool, das mach ich mal“, aber irgendwie nicht so recht weiß wo er/sie anfangen soll oder worüber konkret geschrieben werden kann, der darf mir gerne eine Mail ( kim@sturmoderflaute.de ) schreiben und erhält von mir ein paar Fragestellungen.
Wenn es dir schwer fällt deine Gedanken auf Papier zu bringen, dann lass uns mal reden und ich schreibe deine Story auf. 😉
Schicke mir deine Zeilen und Fotos bitte per Mail (kim@sturmoderflaute.de)

Schreiben darf jeder das, was er/sie möchte. Was ich am Ende veröffentliche, entscheide Ich.
Scheint mir der Text unpassend für SoF, oder enthält politische Äußerungen, mit denen ich nicht konform gehe, dann werde ich dir antworten meine Entscheidung mitteilen.

Ich freue mich schon auf eure Beiträge und den Austausch über eure Geschichten.

Also Leute, lasst die Haare weh`n und klemmt euch nicht!

maritime Grüße von eurer Kim

Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

8 Comments

  1. Hi.ich hab den letzten Winter im Hafen gelebt. Hab dazu einen Artikel gerade für transocean geschrieben. Kann den dir gerne schicken. Können gerne auch Mal direkt schreiben wenn du Interesse hast.lg andreas

    • Hallo Andreas. Ich finde Austausch und Vernetzung meistens interessant und konstruktiv. Also ja klar gerne her mit deinem Artikel! Und für weitere Unterhaltungen bin ich tendenziell offen.
      Liebe Grüße, Kim

  2. Hallo und Moin aus Rostock,
    Ich kann deine Winter- Gedanken so gut nachvollziehen, da ich wie du, auch seit April, vom Haus auf Boot gezogen bin. Ein Austausch mit Erfahrenen wäre von Vorteil, obwohl ich glaube, dqß jeder seine Erfahrungen machen muss.
    GLG Ingo

    • Hi Ingo.
      Was für ein Boot hast du bezogen?
      Ich habe das große Glück und mit vielen Menschen gut vernetzt, die schon lange auf dem Wasser wohnen. Aber ja, ich teile deine Meinung auch, dass jeder seine individuellen Erfahrungen machen muss. Jede Person hat ja auch individuelle persönliche Grenzen der Belastbarkeit, Motivation und/oder Freiheitsbedürfnis.
      maritime Grüße aus Kiel.
      Kim

    • Wir haben jetzt bereits den 3. Winter an Bord verlebt (zwei davon in Rostock). Gute Dienste leisten unsere Dieselheizung, spezielle Heizlüfter zum Nachheizen an Tagen unter -5Grad, alte Handtücher die das Kondenswasser an den Fenstern aufnehmen, eine Kuchenbude als Luftschleuse uvm.

  3. Wir hatten ein erworbenes Segelboot (Stahl) zum Überwintern über die Flüsse an den Main gebracht und aufs Trockendock gelegt. Ich fands zu krass, war wie im Gefrierschrank zu schlafen.
    An deiner Stelle würde ich den Plan mit den Kanaren ins Auge fassen wenn es sich finanziell/beruflich umsetzen lässt. Da ists schön warm 🙂

    • Hallo Lars.
      Danke für deine Beteiligung und Äußerung deiner eigenen Erfahrung im Winter an Bord eines Bootes.
      Ich werde mal sehen, was noch so auf mich zukommt und bleibe wachsam für die passenden Optionen 😉
      sonnige Grüße aus Kiel.
      Kim

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.