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Ærø Rund Regatta 2019

Heyyyyyyyy Leute
Sturm oder Flaute war wieder unterwegs. Wo ich war und warum, könnt ihr in diesem Blogeintrag lesen und hören. Und natürlich auch sehen 😉
I hope you`ll enjoy it♥

Hörversion
(am Ende gibt’s n link zum Video ?)

Vor ungefähr 2 Wochen wurde ich von einem Segler zur Ærø Rund Regatta eingeladen. Er hatte noch einen Platz an Bord frei und in einem meiner Beiträge gelesen, dass ich gerne meine seglerischen Kenntnisse und Fähigkeiten auf Wettfahrten (Regatta) erweitern wollte.

2 Einladungen

Mit diesem Boot sollte es nach Marstal gehen

Neben Olli`s Einladung am Morgen bekam ich zufällig im Laufe des Vormittages eine weitere Anfrage. WOW- das freute mich total und ich hätte am liebsten beiden Teams zugesagt!
Am nächsten Tag sprach ich mit beiden Eignern und informierte mich über die Bootstypen und Crewgrößen.
Ich hatte mir vorgenommen das Team unterstützen zu wollen, dass tendenziell unterbesetzt war um zu starten. Ich wollte nämlich, dass möglichst alle an der Regatta teilnehmen konnten.
Nach den Gesprächen stellte sich heraus, dass die Boote und die Crews annähernd ähnlich groß und die gleiche Anzahl an Crewmitgliedern hatten.
Aus dem Grund entschied ich mich dann bei Olli mit an Bord zu gehen, weil er zuerst gefragt hatte 🙂

Ich wurde nach meiner Zusage direkt in eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe eingeladen. Wir besprachen die Proviantliste und alle nötigen Details. Ich schlug vor Pizzaschnecken mitzubringen, um auf der Überfahrt nach Marstal etwas Schnelles zwischen die Kiemen zu bekommen.

Es geht los… Vorm Ablegen

Am Freitag den 14. Juni ging es dann ca 17.30 Uhr an Bord der „Snigs“. Eine Benetau first 310. Das Boot gefiel mir schon auf den Bildern, die mir Olli geschickt hatte, gut. Live und in Farbe fand ich es noch besser. Ich mag ja offene Hecks und freute mich darauf das erste Mal damit zu segeln.
Annette und Ulf waren schon dabei das Boot für die Regatta vorzubereiten. Die Segelkleider wurden abgenommen, das neue Großfall eingezogen und hier und da alles kontrolliert und ggf. ausgetauscht.
Ich kam an Bord und half natürlich direkt mit. Unter Deck verstauten wir alles möglichst tief im Boot und an der Steuerbordseite.

Es lag sportliche Anspannung und Vorfreude in der Luft. Olli kam von der Steuermannbesprechung zurück und ging mit uns die nötigen Punkte durch.
Gegen 20 Uhr legten wir ab, fuhren mit unserer Startnummer am Wettfahrtleitungsboot vorbei und waren dadurch auf der Startbahn registriert. Wir kreuzten im Vorfeld der Startlinie und ich beobachtete wie sich dieser Bereich mit immer mehr Segelbooten füllten.

138 Yachten unterschiedlicher Klassen waren angemeldet und so voll hab ich die Förde noch nie gesehen. Überall waren weiße oder schwarze Segel; dicht an dicht die voreinander kreuzenden Bootsrümpfe bei bezauberndem Abendlicht.
Absolut magisch! Echt richtig schön!

Der Start

Um 21.05 Uhr kam unser Startsignal. Und *bäm* ging es los. Kurs gen Marstal.
Hinter uns hörte ich noch Leute brüllen, Segel flattern und auch mind. einen Knall von zusammenstoßenden Yachten.
Wow… wie aufregend 😉
(Fettes Beileid an die Armen Eigner mit dem möglichen Schaden am Boot!)

Olli und Ulf beobachteten den Kurs der anderen Boote, schauten immer wieder auf die Wind und Wettervorhersage für die kommenden Stunden und besprachen ihre Taktik.
Schließlich hieß es von Olli „Klar zur Wende“.
Ulf und ich machten uns an den Schoten bereit, um die Fock (Vorsegel) zu wenden und Anette stand an der Großschot bereit.
Das ganze natürlich zügig und direkt, um keine Zeit zu verschwenden.
Olli rief noch „Und rum“ und wendete das Boot.Wir segelten, wie ein paar wenige andere Yachten auch, etwas weiter raus. Wir nahmen Abstand zur Küste.

Der Sonnenuntergang war so so schön♥
Und es wurde etwas kühler. Nach und nach zog jeder von uns etwas mehr an, um wohlig warm zu bleiben

Segeln durch die Nacht

Ein paar Wenden ging die Sonne dann ganz unter und die Nacht trat ein. Irgendwann gegen Mitternacht erwarteten wir eine Unwetterfront, die vom Land hinter uns her kommen sollte. Regelmäßig beobachteten wir den Himmel und die Wolken. Wir bereiteten uns darauf vor, indem wir nun alle unser Ölzeug anzogen. Die Schwimmwesten trugen wir zu dem Zeitpunkt schon. Auch das Schott kam rein, damit kein Wasser unter Deck kommen konnte.

Anette, Ulf und ich saßen überwiegend auf der hohen Kante und hatten die Füße Außenbords. Das erzeugt Gegengewicht und lässt das Boot stabiler segeln. Da ich die leichteste in unserer Crew war, wurde ich in den meisten Fällen unter Deck geschickt, um irgendetwas anzureichen.

Das Unwetter verschonte uns weitestgehend und es gab nur etwas Regen und mehr Wind. Aber nicht so schlimm, wie angekündigt. Fanden wir ganz gut 🙂

Und so saßen wir Stundenlang jeder an Ort und Stelle und schwiegen.
Durch das stetige Rauschen des Meeres um mich herum und das Schaukeln über die Wellen versank ich so stark in Gedanken, ohne an irgendwas zu denken. Es war ein sehr tiefer meditativer Zustand.
Irgendwann kam bei mir noch die Müdigkeit dazu und ich wünschte mir nichts sehnlicher als nur mal kurz zu schlafen.
Doch mein Oberkörper und Beine hingen durch den Seezaun Außenbords, zum Trimmen. Ich hatte immer wieder Sekundenschlaf und stellte mir bei dem Wellengang vor, ob ich wohl einfach so mit ner Vorwärtsrolle ins Wasser fallen könnte.
Ich sagte dies irgendwann zu Anette, die angab hellwach zu sein. Sie bot mir an sich, dass ich ihr etwas erzählen solle, doch ich hatte überhaupt gar nichts im Kopf… Ich war tatsächlich mal ganz still *hahhahha*

es war viel dunkler, als wie es aussieht 😉

Irgendwann gegen 3 Uhr morgens, glaube ich, begann die Sonne uns wieder Licht zu spenden. Ab da war die Müdigkeit noch immer da, aber etwas erträglicher.
Um 4.39 Uhr erreichten wir das Zielschiff im Raum von Ærøskøbing. Wir zeigten unsere Nummer und gaben uns glücklich und mit breitem Grinsen „High-Five`s“.
Es dauerte nicht lange, da zischte es und es gab das erste Bier.
So früh morgens hatte ich tatsächlich noch nie angefangen Alkohl zu trinken… Also nüchtern durch die Nacht und dann vorm Schlafengehen zu trinken beginnen?! *Hhahhha…was für ein irrwitziges und verwirrendes Gefühl…hahhha*

Wir bargen die Segel und liefen unter Motor im Hafen von Marstal ein. Als wir fest waren, gab es weitere Getränke und wir unterhielten uns noch ne Weile.
Gegen 10 Uhr morgens waren wir dann alle so platt von der Nacht, das wir uns in unsere Kojen schlafen legten.

Gegen späten Nachmittag kam wieder Leben unter Deck auf.
Nach dem Grillen an Bord gingen wir in den Ort in die große Sporthalle zur Siegerehrung.
Wir haben sogar in, unserer Gruppe, den 1. Platz gemacht. Das hätten wir so nicht gedacht und freuten uns umso mehr 🙂

Sieger-Bier*YEAHHH*

Im Anschluss gingen wir noch mit ein paar anderen Seglern in ein Ortsansässigen Pub und nutzten die Gelegenheit mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Rückregatta Marstal-Kiel

Am Sonntagmorgen ging es dann mit Sonnenschein zurück nach Kiel.
Und auch die Rückfahrt galt als Regattafahrt. Diese wird allerdings nicht einzeln gewertet, sondern zählt zum Fördecup.

Der Start klappte super und wir lagen direkt vorne. Das Wetter war echt top und jede Wende machte super viel Spaß. Man merkte, dass wir mittlerweile routinierter miteinander arbeiteten und die Handgriffe immer flüssiger abliefen.
Leider schlief irgendwann der Wind ein und wir trieben mit etlichen Booten so herum.
Nach einiger Zeit kamen per Funk immer mehr Abmeldungen von Crews rein. Irgendwann war auch unsere Geduld zuende und wir meldeten uns auch ab. Der Motor wurde gestartet und die Segel gepackt.
Wir waren einwenig traurig darüber abgebrochen zu haben, allerdings auch zufrieden mit der Leistung vom Vortag.

Im Hafen angekommen, klarierten wir das Boot, reinigten das Deck und verabschiedeten uns freundschaftlich.

♥-lichen Dank

Ich danke Oliver an dieser Stelle nochmal von ganzem Herzen, dass er mir die Teilnahme an dieser tollen Wettfahrt ermöglicht hat.
Ich danke Olli, Ulf und Anette für die freundliche und unkomplizierte Stimmung an Bord! Es hat mir echt Spaß mit euch gemacht!

Snigs Crew Ærø Rund 2019

Bock auf mehr!

Tja und was soll ich sagen… ICH HAB BOCK! Bock auf mehr…
Und so habe ich seit dem 2 Einladungen von anderen Crews zu Regatta-Fahrten erhalten, auf die ich mich schon sehr freue!

Die nächste Wettfahrt wird das „Welcome Race“ zur Kieler Woche am kommenden Wochenende sein. Da gehts Samstag von Kiel nach Eckernförde und am Sonntag wieder zurück. Ich bin schon voller Vorfreude und mächtig motiviert♥
Und dann darf ich zur Warnemünder Woche im Juli mitsegeln. Hier laufen gerade die Vorbereitungen per Whatsapp-Gruppe auf Hochtouren. Informationen zu den Rennen selbst, zu verschiedenen Manövern, wer welche Position fährt usw. Das find ich mega spannend und ich hab richtig Bock mich einzulesen, um meinen Posten möglichst gut erfüllen zu können.

So meine lieben. Das war es dann mal für heute… Seid am Wochenende wachsam, ich kann euch bestimmt mal hier und da nen kleinen Einblick liefern (Faceboock/Instagram). Mit Glück kann ich euch ein Stückchen live mitnehmen… Muss ich mal gucken, ob ich Zeit zwischen den Manövern habe, oder die Kamera irgendwo befestigen kann♥

Hier geht‘s zum Video ❤️

Bis dahin klemmt euch mal nicht und lasst die Haare wehen!

Eure Kim

Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

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