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Die Obsession steht an Land

Ich bin in Quarantäne…

Hallo und Moin Moin da draußen…

Wie der Titel schon verrät konnten wir die Obsession gut aufs Trockene bringen (lassen) und leider hab ich mich dann mit Covid-19 infiziert.

Nachdem die Obsession an Land gestellt wurde und wir den Rumpf gereinigt hatten, sah der erste Eindruck ziemlich vielversprechend aus. Es gab hier und da ein paar Stellen, wo das Antifouling abfiel und der blanke Stahl zum Vorschein trat, okay… Aber es waren keine Unebenheiten oder sonstige Schäden zu erkennen. Wir waren guter Dinge und ich sah uns mit den Arbeiten schnell voran kommen.

Am Samstag gab es ein erstes großes Arbeiten mit ein paar Freunden. Jeder trug eine Staubmaske, Gehörschutz und Schutzbrille und packte mit einer Flex lautstark an… Nach der ersten Stunde nahm eine Freundin den Latthammer an und begann den Rumpf Zentimeter für Zentimeter abzuklopfen.

Dies ist ein gängiges Procedere, um weiche bzw. dünne Stellen im Stahl zu lokalisieren. Sie schlug einige Male und es dauerte gar nicht lange, da dellte sich der Stahl nach einem Schlag ein. Sie drehte den Hammer und schlug mit der Spitzen Seite zu. Zack – da war das erste Loch!

Das war natürlich auch ein kleiner Schlag für uns, mich und meinen Freund. War der Rumpf also doch gar nicht so super in Takt, wie am Vortag vermutet… Und wo ein Loch ist, können noch mehr kommen. Sie schlug weiter und weiter den Rumpf ab und fand noch einige Löcher mehr. 7 wurden an dem ersten Arbeitstag gefunden…

Am Ende des Tages nahmen wir die Situation an, wie sie nun war… Wir sprachen mit erfahrenen Eignern und alle sagten einstimmig, dass dies kein Grund zur Sorge ist und man es „einfach“ schweißen muss…

Eigentlich waren wir mittlerweile sogar froh, dass die Löcher und der dünne Stahl jetzt zum Vorschein kam, weil dann kann an den Stellen repariert werden und wir werden uns im Wasser sicher(er) an Bord fühlen. Das ist halt so, mit alten Schiffen. Da müssen wir jetzt Schritt für Schritt durch…

In den Tagen darauf war das Wetter richtig mies!

Mein Freund wohnt ja weiterhin auf der Obsession, weil es für ihn ein kürzerer Weg zur Arbeit ist. Ich bin auf der anderen Seite der Förde in unserem Heimathafen, auf seinem alten kleinen Segelboot (Atlas 25; ca 7,5m ohne Stehhöhe) mit den beiden Katern. Er bekam letzte Woche und in dieser Woche sogar spontan Urlaub auf der Arbeit und konnte die Zeit mit der Flex unter dem Boot nutzen. Aber die Bedingungen waren hart! Er arbeitete allein, bei Regen und Wind und wieder kalten Temperaturen! Das zerrt natürlich doppelt an den Nerven und Kräften. Und immer wieder fand er eine neue dünne Stelle und das daraus resultierende Loch. Ich arbeitete und kam an meinen freien Tagen (Mittwoch und Freitag) zur Obsession…

„Scheiße!“ dachte ich. Ausgerechnet jetzt.

Eine Woche später, am Freitag, bekam ich plötzlich Erkältungssymptome. Ich vermutete es kam einfach durch die Anspannung, die nun von mir abfiel und es sei dem ungemütlichen Wetter geschuldet. Doch am Samstag kamen Halsschmerzen und beginnender Husten hinzu. Stunde um Stunde wurde es schlimmer, doch der Selbsttest war negativ. Am Sonntag Morgen war jedoch eine feine blaue Linie auf dem Test zu erkennen. Der PCR Test am Montag bestätigte den Verdacht und somit blieb ich in Quarantäne und mein Freund arbeitete unermüdlich weiter… allein. Der arme Kerl!

Ich lag also im Bett und kurierte mich aus und plagte mich mit dem schlechten Gewissen herum, dass ich nicht helfen konnte. Er machte mir keinen Vorwurf, aber fühlte sich natürlich trotzdem phasenweise etwas allein auf weiter Flur.

Mittlerweile geht’s mir deutlich besser und ich befinde mich in den letzten Tagen der Quarantäne.
Heute fährt jemand aus unserem Bekanntenkreis zur Obsession, um sich die Löcher anzusehen und zu entscheiden, ob er sie uns schweißen wird. Leider muss auch dieses Gespräch mein Freund alleine führen. Und morgen, am Samstag kommen noch einmal ein paar unserer Freunde zur Unterstützung vorbei.

Ich hoffe mich morgen frei testen zu können, um auch mit arbeiten zu können!

Ich wünsche eich ein paar frohe Ostertage und wünsche uns allen, dass die Sonne sich blicken lässt.

Lasst die Haare wehen und klemmt euch nicht!

Eure Kim

Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

One Comment

  1. Hi Kim
    auf FB kann man lesen das es Dir wieder gut geht.
    Kommt die Obsesson dieses Jahr noch ins Wasser? War ja viel Arbeit, aber es lohnt sich!
    So ist das mit Stahl, es kann rosten, läßt sich aber meist dauerhaft und günstig reparieren (wenn man sich das Schweissen zutraut )
    Wie Ihr sicher wisst, rostet es meist von Innen nach Außen, Also innen auch gut grundieren und anstreichen!! Und die Einrichtung so einbauen das Ihr dahinter gucken könnt.
    Ich habe nur eine Jolle, mein Traum (Albin Accent) kommt noch (vieleicht schon bald oder Später )
    Ich wünsche Euch ganz bald eine Handbreit…

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