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Noch nicht ganz segelklar…

Willkommen ihr lieben Sturm oder Flaute Leser und Leserinnen…
Ich wurde in den vergangenen Tagen mehrfach angeschrieben, angesprochen und am Telefon gefragt, ob ich denn bald in See stechen werde. Und jedes Mal entgegne ich, dass es noch einen Moment dauert… Warum ich bislang noch nicht die Leinen losgeworfen habe mag ich euch in diesem Blogeintrag berichten und erläutern.

Noch nicht ganz segelklar… zum Höre

Seit dem 27. März schwimmt die Irmi wieder auf dem Wasser. (Am 26. März wurde sie eigentlich wieder ins Wasser gelassen, jedoch gab es da ja ein paar Komplikationen, wie ihr im vorletzten Blogeintrag ja schon mitbekommen habt und sie musste nochmal wieder zur Reparatur aus dem Wasser genommen werden.)
Die meisten Bootseigner bereiten Im Winterlager ihre Boote weitestgehend auf die Saison vor, sodass sie in der Saison nichts oder nur in Notfällen etwas machen/reparieren müssen. Ich habe jedoch im Winter nur die entsprechenden Arbeiten am Unterwasserschiff erledigt und wollte alles Weitere dann auf dem Wasser erledigen. Denn ich muss gestehen, dass mir zum Teil a)das nötige know-how und b) das nötige Werkzeug für manche Arbeiten fehlt. Also bin ich manchmal auf Ratschläge und Unterstützung oder auch Leihgaben von Maschinen angewiesen.

Und seien wir mal ehrlich… dieses ständige Leiter rauf und runter krabbeln nervt einfach mal richtig doll!

Naja und somit habe ich mir vorgenommen mir in den ersten Tagen und Wochen etwas Zeit zu nehmen und den Innenausbau zu optimieren, die nötigen Reparaturen unter und über Deck anzugehen und alles nochmal gründlich zu reinigen. Und dann wollte ich den Einzug machen, mich entspannt zurück lehnen, segeln und dann den neuen Job beginnen.

Ehm, ja… ehm… und dann dauert alles doch irgendwie länger, als ich dachte.
Ich habe den Innenausbau schon gut geschafft, auch den Umzug soweit fertig und eine Innenreinigung erledigt. Und immer wieder fällt mir an einer Ecke auf, was ich noch verändern, optimieren oder reparieren könnte. Wahnsinn ist das… in diesen Momenten frage ich mich immer, wie faul ich eigentlich letztes Jahr war 😉

Zum Beispiel gestern… Ich habe schon letztes Jahr gesehen, dass die eine Rückwand an Backbord nicht mehr korrekt befestigt war und repariert werden muss. Ja und dann fange ich einfach nach dem ersten Kaffee morgens an und räume die Dinge aus den Schapps. Ich nehme einen Schraubendreher und einen kurzen Moment später ist die Wand demontiert, ein riesiges Chaos unter Deck ausgebrochen und ich lerne die Irmi hinter der Fassade kennen. Das ist unfassbar interessant und aufschlussreich! (Und echt dreckig)
Aber vielleicht, oder sehr wahrscheinlich, liegt es einfach daran, dass ich jetzt auf der Irmi wohne und somit einen ganz anderen Anspruch an die Raumnutzung bzw. den Zustand habe. Und das ist auch gut so. Denn nun erfährt die Irmi mal wieder gute Pflege und Instandhaltung.

Und dann passieren da noch so wahnsinnig tolle und großartige Dinge im Hintergrund…
Zum Ende der letzten Saison bekam ich von Thomas Donau eine Pm. Er berichtete, dass ihm der Blog gut gefiel und er sich aufgrund dessen motiviert fühlte auch wieder mit dem Segeln zu beginnen und sich ein Boot gekauft hatte. (Als ich dies Zeilen las, fiel mir etwas die Kinnlade herunter und ich bekam Tränen in den Augen! Das war zu krass, fand ich… und ja aber auch ein bisschen das, wofür der Blog steht.)
Naja und dann ging das Gespräch noch ein bisschen weiter. Thomas erwähnte dann nebenbei, dass er Segelmacher in Lübeck sei. Ich erzählte ihm, dass die Segel der Irmi nicht mehr besonders gut seien und ich gern neue gebrauchte Segel haben wollen würde. Ich bat ihn um Ratschläge worauf ich achten solle und fragte, ob er vielleicht sogar eine gute Quelle für gebrauchte Segel kenne. Thomas bot an zu uns an Bord zu kommen, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und Maß zu nehmen.

Und so kam er mit seinem Kollegen im Oktober vorbei. Wir aßen Croissants, tranken Tee & Kaffee, unterhielten uns und tauschten uns über Segelboote aus. Im Anschluss daran schickte mir Thomas ein Angebot für neue Segel. Diese Summe war weit über meinem vorhandenen Budget und ich sage ihm, dass ich doch eher an gebrauchten Segeln interessiert war oder einen Sponsor finden müsse. Wir blieben locker in Kontakt.

Anfang Februar meldete sich Thomas bei mir und bot mir ein Sponsoring an. Er hatte meinen Post im Social Media gesehen, als ich mit Freunden auf der Förde segeln war und meine absolute Freude und Sehnsucht nach dem Wasser mit euch teilte. Er sagte zu mir „Du bist so segelverrückt, du sollst neu Segel haben!“ Ich fiel aus allen Wolken und konnte gar nicht glauben was ich da gerade angeboten bekommen habe. Das ist ja der reine Wahnsinn!!!

Und so baute mir Thomas eine neue Segelgarderobe für die Irmi, die ich in dieser Woche abholen durfte. Ich war bei den letzten Handgriffen am Großsegel live dabei und konnte ihm und seinem Team etwas über die Schulter sehen. Spannend fand ich es! So riesige Tische und am Ende eine große Nähmaschine angebaut. Unter den Tischen sind Lagermöglichkeiten für die Materialien und/oder fertigen Segel. An der einen Ecke arbeitet Alex an einer neuen Sprayhood… Er hat an Bord alles genauestens ausgemessen und biegt gerade die Stangen auf Perfektion. Sandra näht das Fenster an einer alten Sprayhood gerade fertig. Theresa bezieht die Polster eines Bootes mit neuem weinrotem Samtstoff. Alle sind gut gelaunt, konzentriert, gesprächig und freundlich.
Am Ende verabschiede ich mich und bringe mit Thomas und die Segel zu meinem Auto. Ich kann gar nicht glauben, was da gerade passiert ist… Wir verabreden uns im Sommer gemeinsam auf Fehmarn zu grillen. Darauf freue ich mich schon jetzt!


Ich bin sehr sehr sehr gespannt, wie die Segel auf oder an der Irmi aussehen werden und wie es sich damit segeln lässt!
Und damit das bald mal losgeht, werde ich jetzt einen Zahn zulegen und die Arbeiten an Bord vorantreiben und zu Ende bringen. In den kommenden Tagen werden die Segel angeschlagen, oder vielleicht noch heute? Mal sehen wie der Tag verläuft und was mir noch alles dazwischen kommt 😉 (Ihr werdet es erfahren…hihi)

Und dann widme ich mich in der kommenden Woche noch dem Motor. Hierfür habe ich mir Hilfe organisiert, der mir etwas Motorenkunde gibt und mir hilft den guten Faryman auf Vordermann zu bringen.


Ich möchte los… raus aufs Wasser… Sonne im Gesicht und Wind in den Segeln haben.

Ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest, sonnige Stunden an der frischen Luft und ein tolles (hoffentlich) langes Wochenende!

Lasst die Haare wehen und klemmt euch nicht…
Eure Kim

Kim

Das ist Kim, eine segelbegeisterte, lebensfrohe und energievolle Frau, die den Schritt zum eigenen Boot wagt. Die gute Irmi scheint ihr als angemessenes Geschenk zum 30. Geburtstag (2018). Was sie so erlebt, repariert, testet, sich ausdenkt und zu berichten hat schreibt sie auf, dreht sie Videos von, hält sie in Bildern fest und spricht sie in ihrem Podcast ein. Manchmal ist sie allein, öfter hat sie ihre Freunde oder interessante Menschen an Bord. Immer ist irgendwas los, es wird nie langweilig!!!Sie hat den großen Traum um die Welt zu segeln... bis dahin sammelt sie Erfahrungen auf der Ostsee oder wo sie hin eingeladen wird. Weitere Wassersportarten werden ausprobiert und finden ggf. einen Platz in ihrem Repertoire. Sie genießt das Leben und nimmt Dich ein Stück mit... Ihre Devise: "Gib`nicht auf, sondern kämpfe für deine Träume und dann SPRING` einfach! Sturm oder Flaute - der Segelblog für Alle!

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